Peking - Hauptstadt von China

Peking bedeutet wörtlich „die Hauptstadt des Nordens“ und ist nach Shanghai die zweitgrößte Stadt Chinas. Ihre Geschichte reicht mehrere Jahrtausende in die Zhou-Dynastie (1121 bis 770 v. Chr.) zurück. Die zuerst unter dem Namen Ji bekannte Stadt gewann zur Zeit der Streitenden Reiche (475 bis 221 v. Chr.) als Hauptstadt Yans an Bedeutung und wurde in Yanjing umbenannt. Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich der Name sowie die Bedeutung Pekings noch häufig.
In den letzten 20 Jahren hat sich Peking in allen Bereichen sehr schnell weiterentwickelt und ist mittlerweile eine moderne Metropole mit dem Charme einer antiken, fernöstlichen Stadt. Im Jahr 2008 war Peking Gastgeber für die Olympischen Sommerspiele.

Aufgrund des vom Monsun beeinflussten kontinentalen Klimas mit einem warm-feuchten Sommer sowie dem kalten und trockenen Winter gilt der „Goldene Herbst“ zwischen September und Oktober als beste Reisezeit für Chinas Hauptstadt.
Zu dieser Jahreszeit lassen sich die zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten am besten genießen. Neben antiken Palästen, kaiserlichen Gärten, Altären, Tempeln und Gräbern bietet Peking auch malerische Plätze und eine wunderschöne Landschaft. Es gibt in Beijing kaum ein älteres Gebäude, das nicht in irgendeiner Weise nationalgeschichtliche Bedeutung trägt: Die Verbotene Stadt, der Himmelstempel, der Sommerpalast, der Platz des himmlischen Friedens, um nur einige davon zu nennen

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Peking
Der Platz des himmlischen Friedens
Die Verbotene Stadt
Der Himmelstempel
Die Chinesische Mauer
Der Juyongguan bzw. Juyong Pass

Der Platz des himmlischen Friedens (Tian’anmen-Platz) ist der größte Platz der Welt (440 000m², 880m x 500m) und befindet sich im Zentrum Pekings. Er wurde nach dem „Tor des himmlischen Friedens“ benannt, welches sich an der Nordseite des Platzes befindet und diesen von der Verbotenen Stadt trennt. Als Schauplatz einiger historischer Ereignisse hat er eine große kulturelle Bedeutung. Hier proklamierte Mao Zedong am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China, hier fanden die Militärparaden zum 35., 50. und 60. Jubiläum der Gründung der Volksrepublik China statt. Auch als Schauplatz des Tian’anmen-Zwischenfalls von 1976, als die Trauer um den verstorbenen Premier Zhou Enlai friedliche Proteste ausgelöst hatte, sowie für das Tian’anmen-Massaker von 1989 ist der Platz bekannt.

Das 38 Meter hohe Denkmal für die Helden des Volkes und das Mausoleum von Mao Zedong bestimmen die Optik des Tian’anmen. Obwohl Mao ursprünglich eingeäschert werden wollte, wurde seine Leiche einbalsamiert und die Konstruktion eines Mausoleums begann bereits kurz nach seinem Tod im Jahr 1976. Sowohl das Material als auch die vielen freiwilligen Helfer und Arbeiter zur Errichtung des Komplexes stammen aus den unterschiedlichen Provinzen Chinas, aber auch aus dem Ausland.

Begrenzt wird der Platz vom Tor des himmlischen Friedens im Norden, dem Zhengyang-Tor, besser bekannt als „Vordertor“, im Süden, der Großen Halle des Volkes im Westen sowie dem Chinesischen Nationalmuseum im Osten. Letzteres widmet sich der chinesischen Geschichte vor 1919.

Die Verbotene Stadt ist der ehemalige Kaiserpalast, der über 491 Jahre lang (1420-1911) insgesamt 24 Kaisern als Wohnsitz diente. Da der Zutritt zur weltweit größten noch erhaltenen Palastanlage 500 Jahre lang nur Mitgliedern des Kaiserlichen Hofs erlaubt war, bekam sie den Namen „Verbotene Stadt“. Im Jahr 1987 wurde das Palastmuseum von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und ist mittlerweile eine der beliebtesten Touristenattraktionen weltweit.
Der deutsche Ausdruck „Die verbotene Stadt“ ist eine Übersetzung des chinesischen Begriffs „Zijin Cheng“, wörtlich „purpurne verbotene Stadt“. „Zijin Cheng“ hat viele Bedeutungen. „Zi“ bzw. „purpurn“ bezieht sich auf den Polarstern, welcher der traditionellen, chinesischen Astrologie zufolge der Wohnsitz des Himmlischen Kaisers war. Die den Polarstern umgebende Himmelsregion galt als das Königreich des Himmlischen Kaisers und seiner Familie, während die Verbotene Stadt als Residenz des Kaisers sein irdisches Gegenstück darstellte. „Jin“ bzw. „verboten“ bezieht sich darauf, dass niemand den Palast ohne die Erlaubnis des Kaisers betreten oder verlassen durfte. „Cheng“ bedeutet ummauerte Stadt.

Die Verbotene Stadt hat 9.999 Zimmer und ist mit 960 Metern Länge und 750 Metern Breite ein riesiger Komplex. Vom äußeren Hof im südlichen Bereich aus regierte der Kaiser sein Volk. Im nördlich gelegenen inneren Hof lebte er mit der königlichen Familie. Als Zimmer gilt jeweils der Raum zwischen vier Pfeilern.

Gelb ist die symbolische Farbe für die kaiserliche Familie und daher die am meisten verwendete Farbe in der Verbotenen Stadt. Die Dachziegel sind gelb glasiert, die Verzierungen im Palast leuchten gelb und selbst die Steine im Boden wurden mittels eines Spezialverfahrens gelb gefärbt.

Der Himmelstempel ist eine Tempelanlage im südöstlichsten Teil des Pekinger Zentrums. Mit seinen wundervollen Tempeln und Altären bietet er einen atemberaubenden Anblick. In der Tempelanlage hielten die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien jährlich eine Zeremonie ab, um für eine reiche Ernte zu beten und dem Himmlischen Herrscher den gebührenden Respekt zu zollen. Im alten China galt der Kaiser als Sohn des Himmels, der sich im Namen des Himmlischen Herrschers um die irdischen Angelegenheiten kümmerte. Deshalb sind alle Tempelanlagen mit dunkelblauen Dachziegeln bedeckt, die den Himmel symbolisieren.

Zweimal im Jahr zog der Kaiser von der Verbotenen Stadt durch Peking, um sein Lager im Tempel aufzuschlagen und persönlich zum Himmlischen Herrscher zu beten. Dabei trug er extra angefertigte Kleider und verzichtete auf den Verzehr von Fleisch. Gewöhnliche Bürger durften weder an der Zeremonie teilnehmen, noch dabei zuschauen. Der Höhepunkt der Zeremonie fand während der Wintersonnenwende statt.

Die Chinesische Mauer wurde ursprünglich erbaut, um die nördlichen Grenzen des Landes gegen nomadische Eindringlinge zu schützen. Seit dem 5. Jahrhundert vor Christus bis zum 16. Jahrhundert wurden mehrere Mauern aus Steinen und anderem Befestigungsmaterial errichtet, die kollektiv als Chinesische Mauer bezeichnet werden. Eine der berühmtesten, aber kaum noch erhaltenen von ihnen wurde zwischen 220-206 vor Christus vom ersten chinesischen Kaiser, Qin Shihuangdi, erbaut. Der Großteil der heute erhaltenen Abschnitte wurde hingegen während der Ming-Dynastie errichtet.
Die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Chinesische Mauer verläuft unter anderem in der Nähe Pekings. Die wichtigsten Abschnitte heißen hier Badaling, Jinshanling, Simatai und Mutianyu.

Der Juyongguan bzw. Juyong Pass befindet sich im 18km langen Guangou-Tal, ungefähr 50km vom Zentrum Pekings entfernt. Er ist einer der drei größten Übergänge der Chinesischen Mauer. Die anderen beiden sind der Jiayuguan und der Shanhaiguan Pass.